C.G. Jung (1875-1961) war einer der berühmtesten Schweizer. Er begründete die analytische Psychologie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In der Entstehungszeit der Psychoanalyse war er mit Sigmund Freud massgeblich an den Grundlagen des bis heute anerkannten Behandlungskonzeptes seelischer Belastungen beteiligt. Damals nannte man sie Neurosen.
Später trennten sich die Wege von Jung und Freud. Jung erachtete es für die erfolgreiche Behandlung wichtig, sämtliche Aspekte der menschlichen Erfahrungswelt in den therapeutischen Prozess aufzunehmen. Zentral stellte er die Persönlichkeitsentwicklung, die „Individuation“ heraus. Die weitreichenden Erfahrungen eines spirituellen und religiösen Menschen und deren Rückwirkungen auf die Welt der Psyche hat Jung durch sein mehr als 11.000 Seiten starkes Lebens-Gesamtwerk ausführlich beschrieben.
Die Verbreitung der Behandlungsformen der analytischen Psychologie nach Jung geht von in Europa und in den USA etablierten Jung-Instituten aus. Die Behandlung nach Jung ist im Leistungskatalog der Schweizer Krankenkassen enthalten.
Die Behandlungsphilosophie des Therapeutischen Zentrums St. Gallen (TPZ) beruht auf den Ideen der analytischen Psychologie. Das TPZ soll seelisch belasteten Personen einen Raum geben, in dem sie auf ihr Innerstes blicken können. Dabei geht es viel weniger darum ein therapeutisches Konzept zu verfolgen, als eine Behandlung zu ermöglichen, die sich an der individuellen Lebensgesamtsituation ausrichtet und auf die Möglichkeiten jeder und jedes Einzelnen abgestimmt ist.