Noch in den 1990er Jahren war es nicht problemlos möglich, über diese sehr weit verbreitete seelische Belastung öffentlich zu sprechen. Zwischenzeitlich ist Burnout zu einem Begriff geworden, der für vieles steht.

Er beschreibt zunächst ein Gefühl von schwerer Einschränkung im täglichen Leben.

Es mehren sich Arbeitsausfälle, das Gefühl den Dingen nicht mehr gewachsen zu sein, schwere Selbstvorwürfe nicht mehr leisten oder für die Familie da sein zu können, nirgendwo Ruhe und Entspannung zu finden, erhöhter Alkoholkonsum, Aussichtslosigkeit, Schlafstörungen, Gereiztheit, schnelle Ermüdbarkeit, Probleme mit Konzentration und Gedächtnis, Unlust selbst zu erfreulichen Dingen, Kontakt mit Anderen wird als mühsam empfunden, keine Lust auf Sexualität, Gedanken daran das Leben beenden zu wollen. Der Körper reagiert mit seltsamen Empfindungen und mit diffusen Schmerzen. Verdauungsprobleme und Kopfschmerzen sind häufig.

Alles scheint einem zu entgleiten, alle sonst zur Verfügung stehende Energie scheint wie „verbrannt“ zu sein. Selbst ein paar freie Tage oder der mehrwöchige Urlaub bringen wenig Verbesserung. Häufig wird die Belastung erst wahrnehmbar, wenn es in der familiären und in der beruflichen Umwelt bereits zu ernsthaften Problemen gekommen ist.

Dieser Überblick zeigt die vielfältigen Probleme, die sich hinter diesem Thema auftun.

Das Burnout steht meist am Ende eines langen Prozesses von dem, was man mit Depressivität beschreibt. Jedoch ist die Essenz des Begriffes ein nachhaltiges und lang andauerndes Geschehen, das sich nicht mehr von alleine reguliert und einschneidende Veränderungen im Leben des Betroffenen erzwingt. Häufig ist ein Aufenthalt in einer spezialisierten Therapieeinrichtung die Folge.